Je nach Produkt, Auflage oder Papier kommt bei uns ein anderes Druckverfahren zum Einsatz. Doch worin unterscheidet sich denn eigentlich der Digital- vom Offsetdruck?
Immer wieder fragen uns Kunden, was denn genau der Unterschied zwischen Digital- und Offsetdruck sei. Um diese Frage zu beantworten, widme ich diesem Thema jetzt ein Blogpost.
Eine andere Technik
Ganz klar ist es einmal die Technik bzw. das Verfahren, welches sich grundlegend voneinander unterscheidet. Beim Digitaldruck werden die Daten direkt auf der Digitaldruckmaschine verarbeitet. Von da wird das Papier in einem Arbeitsschritt mit Hilfe von Lasertechnologie, Ladung und Entladung auf das Papier gebracht.
Das Offsetdruckverfahren ist um einiges komplexer und wird dem indirekten Druckverfahren zugeteilt, da die Farbe nicht direkt auf das Papier gedruckt wird, sondern zuerst durch dutzende von Walzen auf die sogenannte Druckplatte, von der Druckplatte auf den Gummituchzylinder und vom Gummituchzylinder auf das Papier übertragen wird. Es muss vorgängig für jede Druckfarbe (Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz) eine Druckplatte belichtet werden. Diese wird vom Drucktechnologen in die Druckmaschine eingespannt und erst dann kann mit dem Druckvorgang begonnen werden. Das Offsetdruckverfahren basiert übrigens auf dem chemischen Prinzip, dass sich Farbe und Wasser abstossen. Näher gehe ich jetzt aber nicht auf die Technik ein. Wichtig ist: Digital- und Offsetdruck sind zwei komplett verschiedene Druckverfahren.
Die Auflage bestimmt das Druckverfahren
Bei uns richtet sich das Druckverfahren nach der Auflage. Es macht keinen Sinn, dass geringe Auflagen im aufwendigen Offsetdruckverfahren produziert werden. Alleine der Aufwand fürs Einrichten der Maschine würde sich für eine geringe Stückzahl nicht rechnen. Daher setzen wir bei kleinen Auflagen das Digitaldruckverfahren ein, wo die Einrichtezeit deutlich geringer ist und die Druckdaten direkt auf die Maschine geschickt werden, ohne dass vorher Druckplatten belichtet werden müssen. Bei uns kommt beim Digitaldruck übrigens eine Xerox Colour Versand 2100 zum Einsatz. Bei höheren Auflagen (in der Regel ab 500 Exemplaren) produzieren wir die Druckaufträge im Offsetdruck. Denn wenn die Maschine einmal läuft, werden in einer Minute bis zu 250 Papierbogen bedruckt. Zudem können im Offsetdruckverfahren mehrere Druckaufträge (bspw. Flyer) auf ein und demselben Papierbogen platziert werden. Denn dieser ist sage und schreibe 52×74 cm gross. Im Digitaldruck ist das Papierformat mit 33 x 48,8 cm deutlich kleiner und es können weniger Nutzen erstellt werden..
Vor- und Nachteile der beiden Druckverfahren
Die beste Qualität liefert sicher nach wie vor das Offsetdruckverfahren. Es zeichnet sich durch gestochen scharfe Kanten sowie einen sehr feinen Raster aus, der von blossem Auge kaum mehr erkennbar ist. Ein weiterer Vorteil gegenüber dem Digitaldruck ist die Möglichkeit Sonderfarben wie Pantone drucken zu können. Im Digitaldruck ist dies leider bei uns nicht möglich, da werden alle Farben mit den vier Grundfarben gedruckt.
Der Digitaldruck hat in den letzten Jahren aber qualitativ deutlich zugelegt und durch seine Flexibilität an Bedeutung gewonnen. Der Laie wird sehr Mühe haben, den Unterschied von Offset- und Digitaldruck zu erkennen. Der grosse Vorteil des Digitaldrucks ist die kurze Einrichtezeit und die Möglichkeit der direkten Weiterverarbeitung, was kürzere Lieferzeiten ermöglicht. Dadurch, dass das Belichten von Druckplatten entfällt, kann ein Druckauftrag in sehr kurzer Zeit produziert werden. Daher wird bei unseren Expressdrucksachen immer auf den Digitaldruck zurückgegriffen. Beim Digitaldruck ist das Druckbild im Vergleich zum Offsetdruck viel deckender, egal welches Papier bedruckt wird. Somit erscheint dieses auch oft brillanter.
So, jetzt sind Sie bestens informiert und dürfen sich schon beinahe als Druckprofis bezeichnen. Sollten Sie trotzdem noch konkrete Fragen haben, sprechen Sie mich einfach an.